Die Lage der bestäubenden Insekten in Deutschland wird immer dramatischer und die Ursachen sind vielfältig.
Prof. Josef Settele vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Halle beschreibt bei der Vorstellung des ersten Berichts des Weltbiodiversitätsrates (IPBES) in Kuala Lumpur sämtliche Konfliktthemen für bestäubende Insekten: „Landnutzungsänderungen, intensive Landwirtschaft, Pestizideinsatz, gentechnisch veränderte Organismen, invasive Arten, Krankheiten wie Virenbefall sowie der Klimawandel.
V.a. die intensive Landwirtschaft stellt für die bestäubenden Insekten eine immer größere Bedrohung dar. Grünland wird umgebrochen, um neue Ackerflächen zu generieren. Diese Flächen werden immer intensiver genutzt, es kommt zu einem erhöhten Einsatz von Dünger und Pestiziden und in der Folge gedeihen auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen fast ausschließlich Ackersaaten. Die meisten Bienen und Wildbienen können diese Pflanzen aber nicht als Nahrungsquelle nutzen.
Für die Bienen sind blütenreiche Sommerwiesen unersetzlich, um ihre Nachkommen in großer Zahl aufziehen zu können und so gut durch den Winter zu kommen. Nur starke gesunde Völker sind im Frühjahr in der Lage, unsere Obstbäume zu bestäuben.“