Nach Schätzungen der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) werden 71 der 100 Nutzpflanzenarten, aus denen 90 % der Lebensmittel weltweit gewonnen werden, von Bienen bestäubt. Alleine der rein finanzielle Wert dieser Bestäubungsleistung wird weltweit auf Hunderte von Milliarden Euro geschätzt. Hinzu kommt eine fast nicht abzuschätzenden Bedeutung der Bestäubung durch Insekten für den Erhalt der biologischen Vielfalt auf unserem Planeten.
In Europa hängt der Ertrag von 84 % aller angebauten Kulturpflanzen direkt von der Bestäubung durch Insekten ab. Diese ökologische Dienstleistung hat einen ökonomischen Wert für ganz Europa von jährlich rund 330 Milliarden Euro.
Alleine im Obstanbau sind unsere Honigbienen für 90 % der Bestäubung zuständig und der volkswirtschaftliche Wert der Bienenbestäubung wird für Deutschland auf über 2,5 Milliarden Euro geschätzt. Die Honigbienen bestäuben 85 % aller von Insekten bestäubten Blütenpflanzen und von diesen weltweit 170.000 Blütenpflanzenarten sind 40.000 direkt von Bienen abhängig, d. h. ohne die Honigbienen würden diese 40.000 Pflanzenarten aussterben. Die Honigbienen sind trachttreu, d. h. sie sammeln nicht wahllos durcheinander, sondern fliegen pro Sammelflug nur die Blüten einer Pflanzenart an. So gelangt der Blütenstaub immer auf die richtige Pflanze und die Anzahl der Früchte und deren Qualität steigt erheblich. Honigbienen sind die wichtigsten Bestäuber, ohne sie wären die Ernteausfälle der Landwirtschaft und bei den Obstbauern katastrophal.
Neueste Studien haben jedoch gezeigt, dass eine erfolgreiche Bestäubung nicht nur von den Honigbienen abhängt, vielmehr ist das Zusammenspiel von Honigbienen und Wildbienen für den Bestäubungserfolg ausschlaggebend. Wenn man die Größe, die Anzahl und die Qualität der Früchte betrachtet, dann sind 100 Honigbienen zusammen mit 50 Wildbienen erfolgreicher als 150 Honigbienen.